Ich habe die Piko Lok aus der Expert Reihe ein wenig umgebaut. Eigentlich ist sie schon recht komplett - aber unverständlicherweise sind keine Fernlichter realisiert, obwohl auf der Platine nicht nur die Beschaltung sondern sogar auch das Anschlusskabel (grün) dafür vorhanden ist.

Gemäß Ersatzteillisten sollte der Umbau mit den folgenden Lokomotiven genauso funktionieren:

 DC  AC Ausführung
 51574  51575 WLE
51578 51579 Lord of the Rails
 51584 51585 Stern & Hafferl
51588 51589 EP Cargo

 Ein solcher Umbau wurde bereits im Stummiforum beschrieben: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?p=1574540#p1574540, wobei ich weitere Änderungen vorgenommen habe.

Zunächst habe die Schaltung der Lichtplatinen näher untersucht. Die folgenden Bilder zeigen die Originalplatine von der Vorderseite (links) bzw. Rückseite (rechts).

Zunächst ist der Stromlaufplan für das weiße Licht in den DUO-LEDs (warmweiß/rot) dargestellt:

 

Die Anoden der DUO-LED (LD1, LD2, LD3) sind direkt über den Anschluß F+ verbunden. Von dort führt ein blaues Kabel zum Anschluss F+ auf der Hauptplatine der Lok bzw. zum Anschluss U+ des Decoders. An den Kathoden ist zunächst jeweils ein 6,2 kΩ Vorwiderstand (R1, R3, R2) , mit einem parallelen Kondensator (Größe ist mir unbekannt), angeschlossen. Die Vorwiderstände  werden über die Brücken (0Ω-Widerstände) R9, R10 und R11 mit dem Anschluss 3L verbunden. Von dort führt ein weißes Kabel zum Anschluss F0f (vorne) bzw. F0r (hinten) auf der Platine bzw. zu den Anschlüsse Licht vorne und Licht hinten am Decoder.

Wenn man die Brücken R9 und R10 entfernt, können alle drei weißen LED separat angeschlossen werden. Auf der Platine ist bereits vorgesehen, dass LD1 dann über eine Diode D6 an den Anschluss GS und LD2 dann über eine Diode D8 an den Anschluss WSL geführt werden. DAmit dürfte zum Beispiel der Realisierung eines Schweizer Lichtwechsels nichts im Wege stehen.

Der Stromlaufplan für das rote Licht in den DUO-LED ist wie folgt:

 

 Die Kathoden der beiden roten Schlusslicht-LED sind über Vorwiderstände und Dioden mit dem Anschluss RSL verbunden. Von dort führt ein gelbes Kabel zu den Anschlüssen AUX1 und AUX2 auf der Hauptplatine bzw. am Decoder. Parallel dazu können die roten LED aber auch über Dioden D7 und D9 an den Anschluss GS geführt werden. Und sogar für die rote LED in der oberen Lampe ist eine Anschlussmöglichkeit vorgesehen. Über einen Widerstand R6 kann diese LED mit dem Anschluss GS verbunden werden.

Auf der Vorderseite der Platine sind die Lötpads für zwei weitere LED (LD4 und LD5), Fernlicht, vorgesehen. Hier sind die Anoden (außen) bereits mit F+  verbunden und die Kathoden können über zwei Widerstände R7 und R8 mit dem Anschluss FL verbunden werden:

Die Realisierung des Fernlichts für die Lok gestaltet sich also relativ einfach. Zunächst muss vorsichtig der Rahmen, der die LED begrenzt, entfernt werden. Dazu reicht es, leicht mit einem Messer gegen die Platine abzuhebeln.

An die Stellen LD4 und LD5 müssen SMD-LED gelötet werden, wobei die Anode jeweils außen sein muss. Ich habe kaltweiße LED genommen, damit sich das Fernlicht optisch deutlich vom Fahrlicht unterscheidet. An die Stellen R7 und R8 werden SMD-Widerstände gelötet. Ich habe 3,9 kΩ gewählt.

Dann muss die Brücke R9 ausgelötet werden, um die obere weiße LED separat schalten zu können. Hierzu muss noch statt der vorgesehenen Diode D6 eine Brücke (0Ω SMD-Widerstand) eingelötet werden:

Das grüne Kabel am Anschluss FL für das Fernlicht war zumindest bei meiner Lok bereits vorhanden und mit AUX5 bzw. AUX6 verbunden. Den Anschluss GS habe ich (violett) auf einer Seite mit dem Anschluss AUX7 auf der Lokplatine und auf der anderen Seite mit dem Anschluss AUX8 unmittelbar am Decoder verbunden.

So sieht das ergebnis aus:

   

Zur Pufferung des Decoders habe ich schließlich noch eine Ladeschaltung eingebaut.

 Stückliste    
5 Tantal Kondensator 220 µF / 16 V fischer-modell 20006600-5
 1 Ladeschaltung für Pufferspeicher unbestückt   fischer-modell 20006306
4 LED SMD 0603 kaltweiß  
4 Widerstand 3,9 kΩ SMD 0805  
2 Widerstand 0 Ω SMD 0805